YOROKOBI – Papierkunstwerke und Druckgrafiken von Tomoko Fuse und Taro Toriumi
 
Die Vernissage (28. Mai 2008)
 

Donnerstag, 28. Mai 2009, 19.30 Uhr. Über 70 Gäste drängen sich in den Räumen der kleinen Galerie und bewundern die außergewöhnlichen Origami-Objekte und Druckgrafiken des japanischen Künstlerpaares. Die beiden sind unter den Anwesenden. Höflich, zurückhaltend, aufmerksam unterhalten sie sich mit den Vernissagegästen. Die tiefe Freude über den großen Anklang, den die Ausstellung schon zur Eröffnung findet, ist ihnen anzumerken. „Yorokobi“, Japanisch für große Freude, ist also ein treffend gewählter Ausstellungstitel. „Yorokobi“ gilt auch für Silke Schröder und Paulo Mulatinho, denen es abermals gelungen ist, einen wichtigen Schritt für die Kunst des Origami in Deutschland zu tun, für die Gäste, die Gelegenheit haben, einer so bekannten Künstlerin zu begegnen und verschiedenste eindrucksvolle Werke bestaunen können.

„Whirpool Pattern“, „Tesselations“, „Multiplex Faltung“ und „Spirale“ scheinen als Werktitel auf und zeigen, dass Origami viel mehr ist als schlichtes Figurenfalten, zeigen, wie sehr in dieser Kunst Fertigkeit, Kreativität, Abstraktionsvermögen und Exaktheit ineinandergreifen. An den Wänden sind Druckgrafiken – Holzschnitte und Radierungen – von Taro Toriumi zu bewundern. Naturverbundenheit, die Suche nach dem Kern der Dinge und die Hinwendung zu seiner Frau und deren Kunst sprechen aus den einfachen, klaren und ausdrucksstarken Bildern.

Origami ist international. Bei noch keiner Vernissage wurde dies so deutlich wie bei dieser: Ein buntes Sprachengemisch ist den Unterhaltungen der Gäste zu entnehmen. David Brill hält seine Laudatio in Englisch, Tomoko Fuse und Taro Toriumi richten sich in Japanisch an die Gäste; stets wird simultan ins Deutschte übersetzt. Paulo Mulatinho begrüßt die Anwesenden mit brasilianischem Temperament. Ein wenig ist ihm die Anstrengung der letzten Wochen anzumerken. Wie stets zeigt die Vernissage, mit welchem Engagement die beiden Galeristen an die Planung und bis ins Detail gehen. Exemplarische zu nennen sind die gelungene Positionierung der Objekte, der attraktive Katalog, die passend bedruckten T-Shirts der Service-Mädchen, die Windlichter mit Japanflagge im Garten, die köstlichen Makis von Yurika Tahara, die Lesezeichen …

Die zahlreichen Besucher zeigen, welchen Status die Galerie in Freising mit nur drei Ausstellungen bisher gewonnen hat. Man wünscht ihr noch weitere so gelungene Ausstellungen und zahlreiche begeisterte Besucher.

 

Christina Metz